Der WDR berichtet:


Das Studium für Ältere bei WDR-Quarks

Seit dem Wintersemester 14/15 studiere ich mit inzwischen 71 Lebensjahren im Studium für Ältere an der BUW die Fächer Literaturwissenschaft und Soziologie. Neben dem zweisemestrigen Begleitstudium für die Anfänger des Seniorstudiums, habe ich in Klausuren und Referaten Leistungsnachweise erworben, habe vielfach über den ”Tellerrand“ geschaut und zusätzlich Veranstaltungen in Geschichte, Philosophie und Politik besucht. Auch brachten mich Lehrforschungsprojekte im Fach Psychologie zu den Themen ”Weisheit“ und ”Lebenslanges Lernen“ damit in Berührung, was es bedeuten kann, praktisch zu forschen. Seit 2017 engagiere ich mich in der Interessenvertretung der Senior-Studierenden, dem Verein vfsa e.V. (Verein zur Förderung des Studiums im Alter an der BUW).

Im September in diesem Jahr fragte mich der vfsa-Vorsitzende Bernd Tietz, ob ich bereit wäre, für die Radiosendung des WDR 5 ”Quarks & Co“ einer Journalistin Rede und Antwort zu stehen. Nach mehr als 44 Berufsjahren bedeutet das Studium für mich ein weiteres spannendes und ungemein bereicherndes Lebenskapitel. Auch nach etlichen Semestern bin ich mit Begeisterung und Freude dabei und sagte daher spontan zu. Natürlich setzten Bedenken ein, dass ich mich damit als Person öffentlich machen würde. Gespannt auf eine neue Erfahrung sagte ich mir, dass es so schlimm nicht werden könne.
In mehreren Telefonaten, die ich mit der Journalistin Julia Trahms führte, nahm das Projekt Gestalt an. Zu den Interviews auf der Leitungsebene mit André Kukuk und Christine Schrettenbrunner, wollte sie mit mir einen ”Erlebnisteil“ machen, um das universitäre Leben einzufangen und den Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden mitzuerleben. Dazu würde sie mich am liebsten in ein Seminar begleiten. Freundlicherweise gaben Elisabeth Stein, Professorin für allgemeine Literaturwissenschaft und Latinistik und Gerrit Walther, Professor für Neuere Geschichte, ihr Einverständnis, dass Julia Trahms mich mit Mikrofon in deren fächerübergreifendes Seminar ”Weibliche Intellektuelle um 1800“ begleiten durfte.

Dass ich am Tag des Treffens doch etwas Lampenfieber hatte, bemerkte ich daran, dass mir die Nummer des Seminarraums entfallen war und ich sie in meinen Unterlagen nicht fand; es war mir etwas peinlich. Glücklicherweise entdeckte ich an einem der Tische die beiden Dozierenden, machte sie mit Frau Trahms bekannt und konnte die Raumnummer erfragen. Meine Spannung löste sich und vor dem Seminarraum sitzend, befragte mich Frau Trahms vor Beginn der Veranstaltung zu meiner Person und zu meinen Motiven, welche Erfahrungen ich im universitärem Alltag mit den jungen Regelstudierenden und den älteren Studierenden gemacht habe und wie die Reaktionen meines persönlichen Umfeldes ausgefallen waren. Sie selbst beantwortete meine neugierigen Fragen zu ihrer Person als Journalistin offen und freundlich, sodass eine lockere Atmosphäre entstand, in der es mir leichtfiel, zu erzählen. Das Seminar selbst verlief, wie erwartet, mit lebhaften Diskussionen und konzentriertem Nachdenken und Ringen um Textentschlüsselung und historische Hintergründe, wobei durch die geistreich humorvolle Seminarführung der beiden Dozierenden der Spaß und das Lachen nicht zu kurz kamen.
Abschließend denke ich, dass zahlreiche Informationen und lebendige Illustrationen für die Sendung gesammelt werden konnten und ich selbst um eine spannende ”Studienerfahrung“ bereichert wurde.

 

  Mit einem Klick auf das Logo des WDR ist man mit der Hörfunksendung Quarks verknüpft – ab Minute 00:34:49 geht es los!

 

14.12.2019  Dagmar Renneke